
Entsorgung bei der Dachsanierung
Mit einer Lebensdauer von bis zu 50 Jahren hält sich ein Dach vergleichsweise lange. Ist es in die Jahre gekommen, sodass es Wind und Wasser nicht mehr abhält, muss es erneuert werden, bevor die Feuchtigkeit Schäden am Gebäude anrichten kann. Wie aufwendig und teuer die Dachsanierung ist, hängt stark von den verwendeten Materialien ab. Je nachdem, welches Material beim Bau des Daches verwendet wurde, ist bei der Entsorgung einiges zu beachten. Generell gilt es aber, sich selbst und die Umwelt vor gesundheitlichen Materialien, die bei der Arbeit anfallen, zu schützen.
Alte Dächer – hier ist Vorsicht geboten
Heutzutage findet man noch häufig Gebäude, deren Dächer vor 1993 gedeckt wurden. Seit diesem Zeitpunkt ist die Verwendung von Asbest verboten – denn durch Witterung und Abrieb besteht die Gefahr, dass Fasern freigesetzt werden können – und das ist auch schon bei geringen Mengen sehr gesundheitsschädlich. Asbestfasern halten nachweislich sehr hohen Temperaturen stand und wurden schon in der Antike verwendet. Heutzutage ist allerdings bekannt, dass sich Asbestfasern durch ihre geringe Größe in der Lunge ablagern können und dort zu starken Atembeschwerden und auch Lungenkrebs führen können. Nehmen Sie die Vorsichtsmaßnahmen bei der Entsorgung von Dächern bitte besonders ernst und verwenden Sie generell die richtige Schutzkleidung. Näheres über den Umgang mit Dämmwolle und absbesthaltigen Stoffen bei der Dachsanierung, können Sie auch unserem Ratgeber „Wie entsorgt man asbesthaltige Dämmwolle?“ entnehmen.
Tipp
Glaswolle oder andere Mineralwolle kann mit unserem Container für Glaswolle entsorgt werden.

Dachsanierung - nicht ohne Schutzkleidung
Aber auch vor nicht-asbesthaltiger Mineralwolle müssen Sie sich schützen, denn die Fasern reizen Ihre Haut und Ihre Augen.
Schützen Sie sich mit einer Wegwerf-Atemschutzmaske FFP3 und entsorgen Sie diese nach Abschluss der jeweiligen Arbeit. Alternativ können Sie auch eine Halbmaske mit P3-Filter verwenden, diese müssen Sie regelmäßig reinigen und den Filter ersetzen. Der Schutzanzug der Kategorie 3, Typ 5/6 ist ebenfalls von Nöten wie auch Wegwerf-Handschuhe aus Latex und eine Schutzbrille.
Vorsicht bei Eternitplatten und Schornsteinen
Eternit ist der Produktname des gleichnamigen Herstellers für Faserzementprodukte. Faserzement ist ein Verbundwerkstoff und besteht aus mit Fasern armiertem Zement. Dieser Werkstoff wurde bis vor einigen wenigen Jahren noch mit etwa 10 - 15 % Asbest hergestellt. Besondere Vorsicht ist bei der Entsorgung von Eternitplatten geboten, da diese in vielen Fällen Asbest enthalten. Die Entsorgung von Eternitplatten mit Asbest ist um ein Vielfaches teurer als die Entsorgung asbestfreier Platten, weswegen es sich lohnt zu prüfen, welche Platten verbaut sind. Optisch lassen sich die Platten kaum voneinander unterscheiden. Am einfachsten kann man dies über das Herstellungsjahr feststellen: Platten, welche nach 1990 hergestellt wurden, sind in der Regel asbestfrei, solange Sie in Deutschland gefertigt wurden. Bei älteren Platten muss mithilfe der Seriennummer geprüft werden, ob es sich um asbestfreie Platten handelt, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Asbest benutzt worden ist. Einige Herstellerfirmen wie die Firma Eternit kennzeichnen Ihre Platten mit einem Herstellungsdatum. Mit den Jahren ist es jedoch nicht immer einfach dieses und das zusätzliche geprägte Kürzel auf der Vorderseite der Platten zu finden: „AF“, steht für asbestfrei.
Schornsteine
Schornsteine gehören nicht in den Bauschutt! Sie sind zwar in den meisten Fällen gemauert, werden aber nicht mit Bauschutt entsorgt, da die Steine mit Ruß belastet sind und somit als gefährlicher Abfall gelten. Ältere Schornsteine sind teilweise mit Schamottsteinen versehen, welche mit Asbest kontaminiert sein können. Diese müssen in jedem Fall gesondert entsorgt werden.
Dachziegel aus Ton und Beton - was ist bei der Entsorgung zu beachten?
Am einfachsten und auch günstigsten bei der Dachsanierung ist der Abriss eines mit Dachziegeln oder Dachsteinen gedeckten Daches. Ziegel aus Ton oder Beton können mit einem Bauschuttcontainer entsorgt werden. Entsorgen Sie diese jedoch zusammen mit nicht mineralischen Abfällen, benötigen Sie einen Baumischcontainer – eine sorgfältige Trennung lohnt sich jedoch sehr. Da Baumischabfall in der Entsorgung sehr teuer ist.
Unterbau-Entsorgung – aber wohin mit den Dachbalken?
Dachbalken
Das Holzschutzmittel PCB (Polychlorierte Biphenyle) ist noch heute in alten Dachbalken wie auch in alten Sparren zu finden. Leider sieht man diesem Holz nicht an, das es mit einem solchen Mittel behandelt wurde. Es ist farb- und geruchlos und nur durch eine Probenentnahme feststellbar. Dachbalken werden in der Regel mit Holzschutzmittel behandelt, obwohl sie innen liegend sind. Deswegen fällt der Dachstuhl in die Holzkategorie A IV und darf nicht mit einem Holz der Klasse A1-A3 entsorgt werden, sondern muss in Container für imprägniertes Holz.
Wichtig
Die Entsorgung des Unterbaus bzw. für Materialien wie Dachfolie, Spanplatten oder verbaute Metallteile, können Sie im Baumisch oder Gewerbeabfall entsorgen
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Lesen Sie im Anschluss auch unseren Ratgeber Dachentsorgung - Umgang mit Dämmmaterialien.
Der richtige Container für die Entsorgung bei Dachsanierung


unbehandeltes & beschichtetes Holz, Möbel, Laminat, Paletten, Bauholz, Holzfaserplatten

Imprägniertes, lackiertes, verbranntes oder behandeltes Holz, Fensterrahmen, Außenpfosten