Mit modernen Methoden der Abfallverwertung lassen sich zahlreiche Stoffe einer neuen Verwendung zuführen, die früher einfach auf Mülldeponien gelagert wurden. Dazu zählen unter anderem Grünschnitt, Sperrmüll, Baumischabfall, Holzabfall und Baumstämme, Papier und Pappe sowie Metallschrott. Allerdings bestehen zum Teil noch große Unterschiede in Verbreitung und Erfolg bei der Entsorgung und beim Recycling der genannten Fraktionen.

Manche können nahezu komplett wiederverwertet werden, bei anderen steckt das systematische Recycling noch in den Kinderschuhen. Statt einer Entsorgung auf Deponien sollte es angesichts zunehmender Ressourcenknappheit aber das primäre Ziel sein, Abfälle energetisch oder stofflich zu recyceln, um die Verwertungspotenziale zu nutzen. Dieser Artikel beschreibt, in welcher Weise das Recycling der einzelnen Fraktionen durchgeführt wird.

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Vogelperspektive Biogasanlage

Abfallverwertung bei Grünschnitt und anderen Bio-Stoffen

Grünschnitt aus Parkanlagen und Gärten kann auf drei Arten wiederverwertet werden, und zwar stofflich-energetisch in einer Biogasanlage, rein stofflich mittels Kompostierung oder nur energetisch in einem Biomasse-Heizkraftwerk für holzige Abfallanteile.

Für die Entsorgung in einer Biogasanlage werden zunächst die holzigen Anteile im Abfall aussortiert, da diese dort nicht verwertet werden können. Bioabfälle aus der Lebensmittelproduktion, Speisereste aus privaten Haushalten und krautiger Grünabfall (Blätter, Gräser etc.) werden dann im Anschluss anaerob, das heißt unter Sauerstoffausschluss vergoren. Das gewonnene Gas wird meist direkt vor Ort in ein Blockheizkraftwerk geleitet und zur Strom- oder Wärmeerzeugung genutzt. Alternativ wird aus den vergorenen Abfällen Biomethan gewonnen, welches in das Erdgasnetz eingespeist werden kann. Übrig gebliebene Reste werden als Dünger verwendet.

Bei der Kompostierung werden Verunreinigungen entfernt, Grünabfälle werden zerkleinert, anschließend mit Wasser versetzt und gelagert. Mit der Zeit wandelt sich die Biomasse in wertvollen Dünger um.

Für die energetische Verwendung in einem Biomasse-Heizkraftwerk trennt man Holz von Grünabfällen, zerkleinert und verbrennt das Holz, um Wasser zu erhitzen. Mit dem entstehenden Wasserdampf wird eine Turbine angetrieben, die der Stromerzeugung dient. Der Unterschied zwischen Biomasse-Kraftwerk und Biomasse-Heizkraftwerk liegt darin, dass letzteres die entstehende Abwärme nutzt und so noch energieeffizienter arbeitet.

Selbst Fäkalien, wie sie z.B. in einer Miettoilette "produziert" werden, werden zum Teil ebenso in Biogas- oder Kompostieranlagen (oft mittels Vermischung mit Holzschnitzeln oder anderen Grünschnitt) wiederverwertet.

Laut Umweltbundesamt lassen sich aus einer Tonne Bioabfall in einer Biogasanlage zwischen 80 m³ und 140 m³ Biogas mit einem Methangehalt von 50 % bis 65 % gewinnen. Das Ergebnis ist dabei abhängig von dem jeweiligen Verfahren und von der Qualität des verwendeten Abfalls. Mit anderen Verfahren lassen sich so genannte Klimagutschriften erlangen, und zwar 39 kg CO2-Äquivalente pro Tonne Bioabfall bei der Kompostierung bzw. 194 kg bei der Vergärung.

Wie wird Sperrmüll wiederverwertet?

Sperrmüll aus privaten Haushalten ("Entrümpelung") und gewerblichen Bereichen kann im Zuge der Sperrmüllentsorgung zum Teil stofflich verwertet werden. Den größeren Anteil hat allerdings die thermische Abfallverwertung. Der angefallene Müll wird zunächst mit einem Bagger vorsortiert und nach Metallen, Holz, Kunststoff und so genannten Störstoffen wie Polstermöbeln, Matratzen und ähnlichem getrennt. Anschließend wird der Müll vorgebrochen und erneut sortiert, wobei leichte Materialien wie Kunststoff entfernt werden.

Metalle gehen ins Recycling und anschließend in die industrielle Weiterverarbeitung, Holz wird thermisch verwertet, Störstoffe wandern in Müllverbrennungsanlagen. Kunststoffe im Sperrmüll erfahren eine Entsorgung bzw. ein Recycling wie Kunststoffe aus der Wertstofftonne. In Deutschland wurden dabei Stand 2016 etwa 60 % durch Verbrennung mit Energiegewinn energetisch verwertet und etwa 30 % recycelt und wiederverwendet.

Recycling von Baumischabfall

Bauabfall erfährt eine ähnliche Verwertung wie Sperrmüll, da er ebenfalls eine Mischfraktion darstellt. Er kann stofflich, thermisch oder zur Verfüllung im Tagebau verwendet werden. Ein geringer Anteil ist nicht verwertbar und wird auf Deponien beseitigt.

Zunächst wird der Bauabfall in speziellen Recyclinganlagen nach Fraktionen wie Metall, Holz, Dämmstoffen und Folien vorsortiert. Diese werden dann als Sekundärstoffe verwendet oder dienen als Ersatzbrennstoffe. Die mögliche Nutzung ist stark abhängig von der jeweiligen Zusammensetzung des Baumischabfalls. Recycelt werden 1,6 %, deponiert 1,4 %. Die restlichen 97 % werden, wie bereits erwähnt, thermisch verwertet oder zur Verfüllung im Tagebau genutzt.

Ein Haufen behandeltes Holz vor einem weißen Hintergrund

Holzabfall (A1-A4)

Die Entsorgung von Holz kennt drei Varianten: die stoffliche Verwertung, die Energetische, sowie die Beseitigung bei hoher Schadstoffbelastung. Zunächst erfolgt dafür eine Vorsortierung nach Augenschein, zum Beispiel, ob es sich um naturbelassenes, lackiertes oder belastetes Holz handelt. Anschließend wird es gebrochen, zerhackt, nach Größe sortiert und der geplanten Weiterverarbeitung zugeführt.

Dazu muss man wissen, dass Altholz in vier Kategorien von A I bis A IV unterteilt wird, je nachdem in welchem Maße es mit Fremdstoffen belastet ist:

  • A I: alles naturbelassene Holz, das ausschließlich mechanisch bearbeitet wurde
  • A II: lackiertes, gestrichenes, beschichtetes, verleimtes und sonstiges behandeltes Holz, das keine Holzschutzmittel und halogenorganische Verbindungen enthält
  • A III: Altholz ohne Holzschutzmittel, aber mit halogenorganischen Verbindungen
  • A IV: Altholz, das mit Holzschutzmitteln (Imprägniertes Holz) behandelt wurde, darunter Leitungsmasten, Bahnschwellen, Stangen für den Hopfenanbau, Rebpfähle sowie anderes Altholz, das auf Grund einer Belastung mit Schadstoffen nicht in die Kategorien A I bis A III fällt

Die stoffliche Verwertung ist nur zulässig bei Altholz A I bis A II. Grobe Hackschnitzel und Holzspäne werden zur Herstellung von Span- und Faserplatten sowie von Holzbeton genutzt. Alternativ wird mit dem Verfahren der Pyrolyse Holzkohle und Holzöl aus den Abfällen gewonnen. Für die energetische Verwertung kommt Altholz A III und A IV in Frage, mit dem Strom und Wärme erzeugt werden. Eine Ausnahme bildet mit PCB belastetes Altholz. Dieses kann nur auf einer Sonderabfall-Deponie entsorgt werden.

Ganze Baumstämme werden zunächst zu Hackschnitzeln verarbeitet und dann wie die holzigen Anteile beim Grünschnitt energetisch in Biomasse-Heizkraftwerken verwertet.

Die Abfallverwertung von Papier und Pappe

Altpapier und Pappe sind Klassiker des Recyclings und decken in Deutschland etwa drei Viertel des Zellstoffbedarfs für die Papierherstellung ab. Man kann bei der Abfallverwertung dieser Stoffe bis zu sieben Mal neues Papier produzieren, bevor die Papierfasern zu kurz werden. Deshalb müssen bei jedem Vorgang frische Fasern beigemischt werden. Aus 1,2 kg Altpapier und Pappe lässt sich 1 kg neues Papier gewinnen, während für die gleiche Menge 2,2 kg Holz notwendig wären.

Als Brennstoff für die energetische Verwertung eignen sich Papier und Pappe zur Energie- und Wärmegewinnung. Für die stoffliche Verwertung werden die Altstoffe nach Farbe sortiert und dann zu einem Zellbrei zerkleinert. Dieser wiederum wird mit Wasser, Laugen und Tensiden gemischt und zu dem Rohmaterial in Faserform umgewandelt.

Vorhandene Druckfarben lassen sich mit dem so genannten Deinking-Verfahren extrahieren. Dafür fügt man Chemikalien zum Faserbrei hinzu und leitet große Mengen kleiner Luftbläschen in den entsprechenden Tank, an denen die Farbe an die Oberfläche steigt und dort abgeschöpft wird. Beim Recycling von Altpapier können bis zu 150 kg Deinking-Rückstände pro Tonne verbleiben, die energetisch verwertet werden und deren Asche unter anderem für die Betonproduktion genutzt werden kann.

Papier aus Recycling findet heute in nahezu allen Papiersorten Verwendung, hauptsächlich aber in Artikeln mit kürzeren Fasern. Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Papierqualität umso minderwertiger ist, je kürzer die Fasern sind. In grafischen Papieren sind sie am längsten, in Eierverpackungen hingegen nur noch sehr kurz.

Wie funktioniert das Recycling bei Metallschrott?

Das Metall Recycling gehört zu den erfolgreichsten und wichtigsten Bereichen im Recycling, denn es lassen sich rund 93 % des anfallenden Metallschrotts wiederaufbereiten. Dazu werden die Materialien zunächst zerkleinert und in einem Windsichter in leichte und schwere Stoffe getrennt. Anschließend erfolgt eine weitere Trennung in Eisen- und Nichteisenmetalle sowie eine Sortierung der Buntmetalle an Hand ihrer Dichte, Farbe oder Leitfähigkeit. Der am Ende sortenreine Schrott wird eingeschmolzen und für die Herstellung neuer Produkte genutzt.

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